Acerca de
Tourenbericht Girenspitz via Ostgrat (2253 m)
Die perfekte Toblerone findet man nicht im Supermarkt, sondern im Alpstein. Ihr Name lautet «Girenspitz», ihre Höhe beträgt 2253 m. Die Höhenangabe ist wichtig, ist «Girenspitz» doch eine weitläufig verbreitete Bezeichnung für verschiedene Gipfel in den Schweizer Alpen. Allein im Alpstein gibt es derer zwei.
​
Für T6-Enthusiasten und Liebhaber von steilen Grasklettereien ist die Besteigung des «Toblerone Girenspitzes» ein Muss. Wer diesen Berg sieht, versteht die Essenz des Bergsteigens sofort, oder nie. An Schönheit und Form steht er dem weltberühmten Matterhorn in nichts nach. Alle Routen zum Gipfel sind schwierig. Durch seine Südwand führt die Kletterroute «Toblerone» (6a). Hier beschrieben ist die technisch einfachere, aufgrund fehlender Absicherung aber ernsthaftere Route über den Ostgrat (T6+).
​
Wir starten beim Kiesparkplatz Chuchitobel in Wildhaus. Von dort folgen wir dem Weiss-Rot-Weiss markierten Wanderweg durchs Flürentobel zur Alp Tesel und weiter zur Chreialp. Kurz davor zeigt sich der Girenspitz inklusive Südwand und Ostgrat zum ersten Mal in voller Pracht.
​
Der Vorbau kann direkt bis unter die felsige Südwand durch steiles Schroffengelände bestiegen werden (T5+). Von da quert man nach rechts auf den Ostgrat, wo das Herzstück der Tour in Form von ausgesetzter Gras- und Schroffenkletterei beginnt (T6+). Die genaue Schwierigkeit ist von der Beschaffenheit des Grases abhängig. Im saftigen Sommergras dürfte die Tour ein bisschen einfacher sein als direkt nach der Schneeschmelze im Frühling. Ein Eispickel leistet auf jeden Fall gute Dienste und sorgt für Halt im steilen Gras. Im oberen Drittel wird das Gelände dann zunehmend felsiger (II) und schon bald ist der Vorgipfel erreicht. In einigen Minuten gelangt man über den Verbindungsgrat auf den Hauptgipfel, von wo man eine wunderbare Aussicht geniesst.
Der Abstieg erfolgt entweder über die Aufstiegsroute, oder aber mittels Abseilen über die Kletterroute «Toblerone» bis auf den Vorbau. Hierfür sind zwei 50 m Seile nötig.
​
Fazit: Kurze, knackige und ausgesetzte T6 Tour auf den unbekannten aber augenscheinlichsten Alpsteingipfel. Für den modernen Alpinisten uninteressant. Für den T6- Abenteurer ein unverzichtbarer Bestandteil des Tourenportfolios.
​
​
Stichworte
​
-
Region: St. Gallen, Alpstein
-
Datum: 16 Juli, 2017
-
Schwierigkeit: T6+, II
-
Route: Wildhaus, Parkplatz Chuchitobel – Flürentobel – Alp Tesel – Chreialp – Girenspitz – Wildhaus.
-
Zeit Aufstieg: ca 3 h
-
Höhenmeter: 1100 m